Mein Gegner zog schnell und sicher. Als das Spiel im Remisfahrwasser war, wurde ich nachlässig und gestattete einen eigentlich nicht zu übersehenden taktischen spielentscheidenden Springereinschlag.

Hans Strebel ließ eine Freibauernbildung zu, bekam dafür Angriff, der aber nicht durchschlug. So musste er sich mit dem Eindringling rumschlagen, was ihm aber misslang und es stand 2-0 für Illingen. Den Anschlusstreffer erzielte Reinhard, als sein Gegner unnötigerweise die letzte Figur abtauschte und dadurch in einem verlorenen Bauernendspiel landete.

Peter konnte keine Initiative entwickeln. Seine Königsstellung geriet unter Druck und die Verteidigung war schwierig, so dass wir letztlich wieder einem Zweipunkte-Rückstand hinterherlaufen mussten. Roman wehrte einen Angriffsversuch kühl ab und hatte fortan mit seinem Läuferpaar die besseren praktischen Chancen. Ein Figureneinsteller des Illingers beendete die Partie und es stand nur noch 2-3 gegen uns.

Dieter hatte im Mittelspiel Glück, nicht in Nachteil zu geraten, konnte sich jetzt aber im Endspiel durchsetzen und zum 3-3 Zwischenstand ausgleichen.

Wir hatten nun die Hoffnung, dass Nikita seine aussichtsreiche Stellung gewinnt und alles wäre nochmal gutgegangen, denn am ersten Brett deutete sich schon länger ein Remis an, was auch bald durch Zugwiederholung besiegelt wurde. Nikita machte lange alles richtig, gewann Qualität, Bauer und hatte die einzige offene Linie mit seinen Schwerfiguren im Griff. Als sein Gegner aus Verzweiflung unter Opfer Linien gegen seinen König öffnete, verlor Nikita den Überblick und gestattete dem Illinger einen gedeckten Freibauern auf der 6. Reihe. Zwar hatte er jetzt immer noch eine Gewinnstellung, die aber in seiner Zeitnot schwer zu realisieren war. Und so kam es, dass ein Fehlzug die Partie auf den Kopf und den ganzen Kampf stellte.