DSSM WK III ● 19.-22.5.2017 in Aurich ● Von Simon Fidlin
Dieses Jahr führten uns die Deutschen Schulschachmeisterschaften in das weit entfernte Aurich in Niedersachsen, welches zwar nicht leicht zu erreichen aber dennoch recht hübsch war. Nach einer 7-stündigen Anreise konnte das Team um unseren Betreuer, Herrn von Roth, endlich in die Jugendherberge eintreten. Da Xinyuan leider wegen eines Orchesterauftritts absagen musste, erklärte sich Max, der früher schachlich aktiv war und eigentlich seit einem Jahr weder gespielt noch trainiert hatte, bereit, für ihn einzuspringen, wofür wir ihm sehr dankbar waren. Da eigentlich Max DWZ bereits annulliert war, gingen wir ursprünglich als 12. gesetzter an den Start, doch nachdem der Schiedsrichter Nils Friedrichs schließlich doch irgendwo die ehemalige DWZ von Max auftreiben konnte, kam die Wahrheit ans Licht und wir gingen als 4. gesetzter an den Start.
Runde 1: Durch unseren hohen Platz in der Setzliste gingen wir gegen das Ulricianum Aurich als klarer Favorit an den Start, doch an den Brettern lief es nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Am Anfang sah es noch sehr gut für uns aus. Adrians Gegner stellte bereits nach 9 Zügen den Springer und damit auch die Partie ein. Max Gegner spielte eine katastrophale Eröffnung, doch nach einigen Ungenauigkeiten verlor Max die Kontrolle über das Spiel und musste bald aufgeben. Nun spielten nur noch Arkady und ich. Ich hatte die Eröffnung ein wenig misshandelt und stand voll im gegnerischen Angriff. Währenddessen überspielte Arkady seinen Gegner bereits in der Eröffnung wonach er einen Bauern gewann. Unterdessen fand mein Gegner eine Abwicklung, durch welche er in ein Endspiel mit 2 Mehrbauern übergehen konnte. Allerdings misshandelte er das Endspiel und so gelang es mir zwei Türme auf seine zweite Reihe zu stellen, wonach ich bereits ein Remis sicher hatte. Zu diesem Moment hatten alle noch spielenden weniger als 5 Minuten auf der Uhr. Nachdem mein Gegner einen weiteren Fehler machte, gelang es mir schließlich meinen Gegner Matt zu setzen und da Arkady ebenfalls gewann, konnten wir uns über einen 3:1 Erfolg freuen.
Runde 2: Nach einer 15 minütigen Pause mussten wir gegen das Herder-Gymnasium aus Berlin ran. Zum Bedauern von Herrn von Roth beschlossen wir jedoch, unsere schlechte Spielleistung fortzusetzen. Meine Partie verflachte bereits in der Eröffnung und so konnte ich nicht über ein Remis hinauskommen. Währenddessen spielte Max eine ihm fremde Eröffnung, welche sowohl er als auch sein Gegner vollkommen misshandelten. Allerdings konnte Max nach einigen Komplikationen in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickeln und dieses sauber zum vollen Punkt führen. Adrian kam nach der Eröffnung in eine gute Ausgangssituation, konnte diese jedoch nicht verwerten und willigte deshalb in ein Remis ein. Arkady hatte einen nominell schwächeren Gegner, doch er ließ sich in einer ihm unbekannten Variante komplett überspielen und so kamen wir gegen Berlin nicht über ein 2:2 hinaus.
Runde 3: Da wir in den ersten beiden Runden mit etwas Glück 3 Mannschaftspunkte erspielt hatten mussten wir in der 3 Runde gegen das Georg-Cantor Gymnasium aus Halle spielen. Wie zu erwarten war, lief es sofort wieder schlecht. Max Gegner spielte die schlechteste Variante die er in der Eröffnung spielen konnte, doch Max fand nicht die richtigen Züge und so kam er schnell unter einen Angriff, dem er nicht standhalten konnte. Ich opferte bereits früh eine Figur, wobei ich mich jedoch verrechnete und in ein Dauerschach abwickeln musste. Damit stand es bereits 1,5:0,5 für die Gegner. Adrian ließ zu, dass der Gegner einen Freibauern bilden konnte, den er zwar aufhalten konnte, aber er dennoch so viel Material weniger hatte, dass er zur Aufgabe gezwungen wurde. Nun spielte nur noch Arkady, der nach einem Wolga-Gambit wenige Probleme hatte. Allerdings gelang es dem Gegner sich zurückzukämpfen, weshalb er in ein Remis einwilligte.
Danach entspannte sich die Mannschaft noch im Schwimmbad und bereitete sich auf den nächsten Tag vor.
Runde 4: Am nächsten Morgen spielten wir gegen die nominell klar schwächeren Gegner des Georg-Samuel-Dörffel-Gymnasium aus Weida. Es fing eigentlich ganz gut an, da Max seinen Gegner völlig auseinandernahm, woraufhin dieser bald die Segel streichen musste. Währenddessen geriet Adrian unter Druck und musste nach einem Einsteller die Partie aufgeben. Daraufhin spielten nur noch Arkady und ich. Ich hatte eine relativ remise Stellung, in der der Gegner jedoch gezwungen wurde, früh seine Bauern weit nach vorne zu ziehen. Nachdem ich in ein Turmendspiel abwickeln konnte, konnte ich diesen leichten positionellen Vorteil in einen vollen Punkt verwandeln. Arkady spielte wieder keine überragende Partie. Nachdem er einen möglichen Gewinnzug ausließ, stellte er in Zeitnot Material und damit auch die Partie ein.
Runde 5: Nachdem wir nun nur noch im Mittelfeld lagen spielten wir gegen das Max-Planck Gymnasium aus Dortmund. Diese Runde verlief ein weiteres Mal mäßig gut. Max stellte bereits in der Eröffnung drei Bauern ein. Doch es gelang ihm, sich wieder zurück zu kämpfen, wodurch die Partie noch einmal spannend wurde. Währenddessen gelangte Arkady ein weiteres mal in eine unangenehme Situation. Unterdessen hatte Adrian seinen Gegner sauber überspielt und konnte den vollen Punkt einfahren. Max hatte in dieser Zeit seine zu Beginn schlechte Stellung in eine Gewinnstellung umgewandelt, doch dann übersah er leider ein Matt in 1. Ich hatte meinen Gegner bereits früh im Morra-Gambit überspielt und daraufhin reihte sich bei ihm ein Einsteller an den anderen, woraufhin er mit einem halben Figurensatz weniger zur Aufgabe genötigt wurde. Arkady gelang es nicht, sich aus seiner schlechten Stellung herauszuwinden, und so musste er bald mit Dame weniger aufgeben.
Wir hatten nun 5 von 10 möglichen Mannschaftspunkten womit wir natürlich nicht zufrieden waren. Und in der nächsten Runde erwartete uns das Elly-Heuss-Knapp Gymnasium aus Heilbronn gegen welches wir auf keinen Fall verlieren wollten.
Runde 6: Diese Motivation war schnell zu spüren. Aus diesem Grund überspielten sowohl Adrian als auch ich unsere Gegner relativ schnell, sodass wir bald in Führung lagen. Max spielte eine gute Partie, doch er verrechnete sich, was der Gegner eiskalt ausnutzte und Max sich geschlagen geben musste. Arkady gelang es seinen Gegner auszutricksen, wonach er in ein gewonnenes Turmendspiel abwickelte und bald darauf gewann.
Dadurch waren wir auf den 5ten Tabellenplatz geklettert und mussten nun gegen die zukünftigen Deutschen Meister aus Hamburg an den Start. Aus diesem Grund bereiteten wir uns, statt am Fußballturnier teilzunehmen, auf unsere Gegner vor.
Runde 7: In der letzten Runde waren wir nominell klar unterlegen und diese Überlegenheit der Gegner war von Beginn an deutlich zu erkennen. Max geriet früh unter Druck und verlor dann auch noch einen Bauern, wonach sein Gegner diesen Vorteil schnell zu Sieg führte. Währenddessen ließ Adrian viele Chancen liegen, um entweder in Vorteil zu gelangen oder doch ein Remis zu erreichen, und nach langem Kampf musste er doch aufgeben. 2:0 Nun spielten nur noch Arkady und ich. Wir hatten beide aussichtsreiche Stellungen, doch Arkady ließ sich vom Rating seines Gegners abschrecken und willigte deshalb beim stand von 2:0 in ein Remis ein, was danach noch stark kritisiert wurde. Daraufhin verlor auch ich die Kontrolle in der Partie und musste bald aufgeben.