KSF Abbruchsieger durch Technischen K.O. in Ersingen

und warum der Ersinger Pokal nicht ganz die Wahrheit verrät…

Sommerturnier / Blitz ● Ersingen ● 1.7.2018 ● © Stefan Haas 

In den letzten Jahren hatten wir fast immer, wenn wir dabei waren, auch gewonnen. Zweimal (2011 und 2017) bekamen wir kein Team zusammen und die Pforzheimer haben die Gunst der Stunde zu nutzen gewusst. Wir gönnen es ihnen. Bei unserer letzten Teilnahme (2016) hatten wir hinter Untergrombach mit Veaceslav Cofman am Spitzenbrett den zweiten Platz belegt und trotzdem ist auf dem Pokal „Karlsruher SF“ eingraviert. Wir weisen alle Schuld für diesen Fehler von uns – aber es freut uns, dass der Pokal uns so sehr mag…

2014 hatten wir mit Lothar, Christoph, Volker und dem Berichterstatter den seit 1991 im Umlauf befindlichen Pokal mit unserem fünften Sieg dauerhaft eingezogen und Christoph hatte unmittelbar danach eine Absage für die nächsten 10 Jahre verkündet. Heuer hat er sich etwaigen Anfragen gleich durch Flucht in den Urlaub entzogen. So konnte der Teamchef nur Lothar, Thomas und die Koll-Brüder für sein Team gewinnen. Keine schlechte Aufstellung, doch vor Ort gewannen wir den Eindruck, dass es vielleicht nicht reichen könnte, denn eine Mannschaft des KIT mit Adrian Gschnitzer, Maximilian Ruff und Lukas Pfatteicher (!?! – was soll man dazu sagen; das hätte er ja wissen müssen, dass man im Greifer anständig gedisst wird, wenn man in Ersingen fremdgeht und das Turnier dann nicht mal gewinnen kann; siehe Heft 4/2013, S.23) und zwei weiteren Studenten schien Favorit zu sein; auch die „Ex-U’bacher“ mit Veaceslav Cofman und der Neu-Baden-Badener Doll-Family waren ein ernst zu nehmender Konkurrent.

Leider waren nur 12 Mannschaften am Start, und so entschied sich die Turnierleitung  für ein Rundenturnier, das vom Zeitrahmen her genau passen sollte. So weit – so gut. Nur der Computer war offenbar anderer Ansicht. Ab der zweiten Runde sprang er unverhofft wieder in den Schweizer-System-Modus zurück und so spielten wir eben ein Schweizer-System-Turnier. Ob das aufgehen würde – 11 Runden Schweizer System mit 12 Teilnehmern – war zeitweilig ein Objekt wilder Spekulationen. Das liebenswerte Ersinger Chaos! Wir kennen es ja bestens und verstehen es auch, damit umzugehen. Immerhin muss man feststellen und die Tatsache honorieren, dass die sympathischen Gastgeber aus Ersingen in unserer Region inzwischen der einzige verbleibende Verein sind, der noch ein Mannschafts- und Einzelblitzturnier auf die Beine stellt und dazu Leute aufbringt, die ein Zelt sowie Tische und Bänke aufstellen, die Bewirtung der Spieler und Gäste mit warmen Gerichten und kalten Getränken auf die Reihe bekommt und sogar noch Helfer hat, die das Geschirr wieder abräumen. Alles Jammern, dass das Verhältnis zwischen Startgeld und Preisen im Laufe der Jahre immer ungünstiger geworden ist, wird dadurch ad absurdum geführt. Erst mal besser machen, Freunde!

Zurück zum Turnier: Nachdem wir heil durch die ersten drei Runden gekommen waren, erhielten wir vom KIT-Team eine deftige Klatsche verpasst. Das traf uns nicht unerwartet und warf uns daher auch nicht aus der Bahn. Während Lothar alle Runden spielte, mussten die übrigen vier abwechselnd aussetzen und der Teamchef achtete darauf, dass wir immer ausreichend gut aufgestellt waren und er stets Weiß hatte…. So sammelten wir weiter Sieg um Sieg, während das KIT-Team unterwegs dreimal nur 2:2 spielte und sich demzufolge von uns wieder überholen ließ. Nach der neunten Runde, gegen 12.30 Uhr,  war es dann so weit: Der Computer fand keine regelkonformen Paarungen mehr. Die Turnierleitung bemühte sich – unterstützt durch BSV-Sportdirektors Michael Schneider – noch eine gute Viertelstunde um eine Lösung, musste dann aber das Turnier für vorzeitig beendet erklären. So hatte das Turnier zwar den kleinen Makel des Unvollendeten, aber zumindest hatte man der Formulierung in der Ausschreibung „Es werden 9-11 Runden gespielt“ Genüge getan. Nichts ist neu unter der Sonne, doch diesmal waren wir dabei, als Geschichte geschrieben wurde! Unser Turniersieg war wohl ohnehin unabwendbar, hätten wir doch in den letzten beiden Runden noch die beiden schwächsten Mannschaften – Schlossgarten und Conweiler – als Gegner gehabt und sicher nichts mehr anbrennen lassen.

Fazit: Unser Turniersieg war vielleicht etwas glücklich, aber zwei Dinge sprachen für uns: Erstens hatten wir mit Linus den besseren fünften Mann (sein Pendent beim KIT hat nur Eier gesammelt und ist dafür zu oft ans Brett gelassen worden) und zweitens auch den besseren Teamchef – und das darf ja mal gesagt werden…

Hier der Vollständigkeit halber unsere Einzelergebnisse:

1. Lothar Arnold 7/9;

2. Lukas Koll 4,5/7;

3. Stefan Haas 5/6;

4. Thomas Schlager 5/7;

5. Linus Koll 5/7 – für alle ein zufriedenstellendes Resultat!

In der anschließenden Mittagspause unter dem Zelt teilte unser Team den Tisch mit Adrian, Maximilian und Lukas P. vom KIT-Team. Der Pokal stand mitten auf dem Tisch, Lukas K. versuchte sich mit den KIT’lern im Skat und da wir uns überwiegend mit Currywurst und Pommes begnügten, reichten die gemeinsam gesammelten Gutscheine aus, allen das Mittagessen und die Getränke zu zahlen. Was will man mehr?

Beim Einzelblitz am Nachmittag beteiligten sich 14 Spieler, darunter das komplette KIT-Team, während das KSF-Team sich auf den Heimweg machte. Turniersieger wurde Veaceslav Cofmann vor Adrian Gschnitzer und Lukas Pfatteicher.

Endtabelle Mannschaftsturnier: http://schachclub-ersingen.de/index.php/turniere/sommerturnier/103-43-sommerturnier-2018-mannschaftsblitz-kreuztabelle

Endtabelle Einzelturnier: http://schachclub-ersingen.de/index.php/turniere/sommerturnier/104-43-sommerturnier-2018-einzelblitz-kreuztabelle

=> und wenn’s dem Raubkopierer gefällt, möge er halt zugreifen…