Bruderkampf in der Verbandsliga endet 4:4

Zum Auftakt Achtungserfolg für die Zweite – Desaster für die Erste

Verbandsliga Nordbaden · 29.09.2019 · KSF I – KSF II · von Stefan Haas

5 Karlsruher SF 2113 6 Karlsruher SF   2 2009 4 4 new 5.1
1 6 Pfatteicher,Lukas 2200 18 Koll,Lukas 2096 0 1 0.64
2 7 Pfrommer,Christoph 2224 22 Spieker,Michael 2061 ½ ½ 0.72
3 8 Duschek,Volker 2213 24 Wiesner,Frank 2017 0 1 0.75
4 10 Joeres,Stefan 2164 30 Zimmermann,Paul 2029 1 0 0.68
5 14 Schlager,Thomas 2143 31 Arlt,Reinhard 1978 1 0 0.72
6 21 Haas,Stefan 2064 34 Kiefhaber,Holger 2096 ½ ½ 0.45
7 29 Wiesner,Alexander 1982 39 Müller,Rudolf 1976 0 1 0.51
8 40 Fidlin,Simon 1912 47 Kravtsov,Maksim 1819 1 0 0.63

Der Bruderkampf sollte eine klare Sache sein, aber wir erlebten nicht zum ersten Mal überraschende Ergebnisse, die immerhin beweisen, dass bei uns nicht geschoben wird.

Nach einem schnellen Remis an Brett 6 konnte Simon die Erste in Führung bringen. Er hatte mit einem taktischen Trick zwei Bauern gewonnen, beherrschte bald das ganze Brett und zwang Maksim schließlich mit einem Springereinschlag zur Aufgabe.

Doch das Blatt sollte sich wenden: Rudi Müller gelang in einer taktisch scharfen Partie der Ausgleichstreffer: Zunächst hatte Alex ein inkorrektes Figurenscheinopfer gewagt, Rudi jedoch die Widerlegung nicht gefunden. Alex ging aus dem Gemetzel mit zwei Mehrbauern hervor, verdarb die gute Stellung aber durch eine schwache Verteidigung.

Dann brachte Lukas K. die Zweite in Führung. Lukas P. hatte in der Eröffnung einen Bauern vertändelt und versuchte danach, die Partie zu verkomplizieren. Dabei hatte er Glück, dass Lukas K. einen Qualitätsgewinn ausließ – das Endspiel konnte er trotzdem nicht mehr retten.

Nun war es an Thomas, für den Ausgleich zu sorgen. Nach einigermaßen ausgeglichenem Eröffnungsverlauf verfiel Reinhard auf eine Abtauschkombi, die zwar Thomas‘ Bauernstellung verschlechterte, ihm aber das Läuferpaar und die aktivere Stellung überließ. Bald kam ein Mehrbauer hinzu, und Thomas‘ Technik besorgte den Rest.

Bald darauf brachte Stefan J. die Erste wieder in Führung. Lange Zeit war die Partie ohne erkennbare Vorteile für eine Seite (trotz des Läuferpaares bei Stefan J.) verlaufen, doch als Paul nach einem taktischen Scharmützel ein Dauerschach ausließ, konnte Stefan J. in ein Endspiel mit zwei Türmen gegen Turm und vier Bauern einlenken, in dem bald einige Bauern verloren gehen mussten.

Leider war inzwischen bei Volker ein Unfall passiert. Dabei war er mit Vorteil aus der Eröffnung gekommen und hatte im Mittelspiel sogar einen Bauern gewonnen; der Gewinn des zweiten kostete dann jedoch eine Figur. Dennoch blieb die Partie mit zwei Bauern für die Figur spannend. Volker ließ zwei Gelegenheiten zum Dauerschach aus, spielte nach dem Damentausch ungenau und verpasste dabei auch die letzte Remismöglichkeit.

Nun hing alles an Christoph. Doch seine Stellung war nach zähem Partieverlauf trotz deutlicher optischer Vorteile schon so verbarrikadiert, dass er keinen Durchbruch mehr finden konnte. So war das 4:4 an diesem Tage durchaus leistungsgerecht.