Verbandsliga Nord · Runde 6 · von Michael Spieker
Für den Kampf gegen Pforzheim bekamen wir Verstärkung aus der ersten Mannschaft, weil deren Gegner Buchen II den Kampf abgesagt hatte. So spielte Thomas Schlager bei uns an Brett 1.
Der Kampf ging gut los, aber dann neigte sich die Waagschale immer mehr auf die Pforzheimer Seite. Paul gab seine ausgeglichene und etwas blutleere Partie früh remis. Reinhard kehrte mit einem überzeugenden Sieg in die Erfolgsspur zurück. Sein Gegner hatte die Rochade versäumt, was Reinhard klassisch ausnutzte. Fast alle seine Figuren griffen Felder rund um den in der Mitte verbliebenen König an, was bald zu Materialgewinn und Zusammenbruch der Stellung führte. Der Berichterstatter ließ leider den Ausgleich zu. Er war dank passender Vorbereitung ganz gut aus der Eröffnung gekommen, wickelte dann aber ungeschickt ins Endspiel ab, in dem der Gegner die Initiative hatte. Die Verteidigungsstrategie des Berichterstatters erwies sich letztlich als zu passiv. Alexanders Partie blieb lange etwa ausgeglichen, bis er bei knapper Zeit ins Bauernendspiel ging, in dem der Gegner seine Bauernmehrheit an einem Flügel besser in Bewegung setzen konnte als Alexander seine am anderen Flügel. Ein entfernter Freibauer entschied die Partie. Trotzdem sah es immer noch ganz gut für uns aus, da Thomas, Lukas und Rudi klar besser standen. Aber Caissa meinte es wieder nicht gut mit uns. Thomas hatte seinen Gegner positionell überspielt und schickte sich an, einen Freibauern auf d6 zur Umwandlung zu bringen. Er unterschätzte jedoch den verzweifelten Gegenangriff, der dem Gegner ein Dauerschach ermöglichte. Lukas spielte ebenfalls eine deutlich überlegene Stellung heraus, sodass der Gegner eine Qualität geben musste. Er platzierte seinen Springer dann auf ein aktives Feld und drohte mittels Dame und Springer mit Störaktionen gegen Lukas entblößten König. Da Lukas keinen klaren Plan zur Verwertung des Materialvorteils fand und befürchtete, die Partie noch in den Sand zu setzen, akzeptierte er das Remisangebot des Gegners. Rudi stand optisch klar überlegen, fand jedoch keinen Durchbruch. Der Gegner schaffte es mit einem taktischen Trick gerade noch, Materialverlust zu vermeiden, und wickelte in ein Endspiel mit Damen und jeweils einer Leichtfigur ab, in dem er Rudi sogar einen Bauern abluchsen konnte. Nach dem Damentausch verpasste Rudi die Möglichkeit, den Springer an den Rand zu drängen und den a-Bauern des Gegners auf der Farbe seines Läufers zu fixieren, um ihn dann attackieren zu können. Rudi ließ den Springer aus seinem Gefängnis heraus, sodass sich der Gegner mit seinem Mehrbauern konsolidieren und das Endspiel noch gewinnen konnte. Frank hatte nach der Eröffnung ohne Not den Bauern b7 gegeben, weil er dachte, den Isolani des Gegners auf d4 erobern zu können. Dies erwies sich als Trugschluss, sodass Frank fortan ein kompliziertes Endspiel mit vier Türmen und jeweils einem Läufer mit einem Bauern weniger bestreiten musste. Nach langem Kampf musste er sich letztlich im Turmendspiel geschlagen geben. So stand am Ende eine weitere Niederlage mit 2,5 : 5.5.
In der nächsten Runde steht ein vorentscheidendes Duell im Abstiegskampf gegen Buchen II an.