KSF 5 ist siegreich zum Saisonende

Vizemeisterinnern in der Kreisklasse B

Verbandsrunde · Karlsruhe · 26.06.2022 · Von Kristin Wodzinski

Der letzte Spieltag stand unter keinem guten Stern. Nach der Niederlage gegen Bruchsal wollten wir zumindest gegen Oberhausen-Rheinhausen noch einmal punkten und dann regnete es eine Absage nach der anderen. Choraktivitäten, Ausflüge in den Europapark, mündliche Abiturprüfungen und Corona machten es Mannschaftsführerin Kristin nicht einfach 6 Spielerinnen zu finden. Mit der letzten Zusage am Freitagabend waren wir dann aber doch komplett und fuhren nach Oberhausen. Vielen Dank an dieser Stelle an die Eltern von Darja, Mara, Shaila und Karoline, die den Fahrdienst übernahmen. Denn wie wir gelernt haben, fahren in Oberhausen sonntags keine Busse.

Pünktlich um 10 Uhr ging es los und schon bald sah es auf dem ein oder anderen Brett abenteuerlich aus. Darja sammelte früh einen Bauern ein, bei Kristin wurde ein schwarzer Turm auf g2 gefangen und der König von Magdalenas Gegner machte eine „Lochade“. Aber nun der Reihe nach. Shailas Gegner spielte Schottisch, was für Shaila neu war und so entstand schnell eine Partie fernab jeglicher Theorie. Ihr Gegner machte Druck am Königsflügel und konnte bald einen Bauern einsammeln. Den Abzug, der ihm die Dame beschert hätte, hat er übersehen und so konnte Shaila ihren König schnell aus der Schusslinie ziehen. Auf der f-Linie wurden die Türme getauscht, was für Shaila gut war, denn der weiße König stand eingesperrt auf h1. Mit dem Motiv „Wegjagen und Material“ hätte sie den gegnerischen Springer erobern können, der nur von der weißen Dame gedeckt war. Doch stattdessen wurden auch die beiden verbliebenen Türme getauscht. Der Gegner ging mit seinen Bauern nicht so behutsam um, doch Shaila bestrafte ihn dafür nicht. Kurz danach kostete sie eine Springergabel auf f7 die Dame und wenig später auch die Partie.

 

Bei Karoline sah es 5. Zug der Caro-Kann Eröffnung schon nicht so gut aus, denn ihr Läufer auf f5 hatte kein Rückzugsfeld mehr. Sie verteidigte sich noch 28 Züge sehr zäh, kam aber mit ihren Figuren nicht wirklich ins Spiel und reichte ihrem Gegner die Hand.

Dann konnten wir aber so langsam etwas Licht am Ende des Tunnels sehen. Bei Magdalena kam eine Art Italienisch aufs Brett. Doch rochierte der Gegner lang und Magdalena war ganz in ihrem Element und fing an anzugreifen. Und da gewann sie auch schon die erste Figur, es folgte ein Bauer und eine Qualität durch eine Springergabel. Für den gegnerischen Freibauern opferte sie ihren Läufer und tauschte weiter Material an. Dann spannte sie ein Mattnetz um den gegnerischen König und konnte ihn mit Tb8# erlegen. Hoffen wir mal, dass sie in der nächsten Saison öfter Zeit hat für uns zu spielen.

Bei Darja kam das Schara-Hennig-Gambit aufs Brett, wodurch sie im siebten Zug einen Bauern mehr hatte, aber einen Entwicklungsnachteil. Davon ließ Darja sich aber nicht beeindrucken und brachte ihren Gegner mit der Springergabel auf a4 im 13. Zug ganz schön ins Schwitzen. Und nicht nur das, zusätzlich verfiel er auch noch in langes Nachdenken und entschloss sich letztendlich eine Qualität zu geben. Danach war es nur noch eine Frage der Zeit. Darja sammelte im Endspiel mit Springer und Turm gegen das Läuferpaar drei weitere Bauern ein und als der weiße a-Bauer anfing zu laufen gab sich ihre Gegner geschlagen. Hinterher erzählte er, dass er für heute gar nicht eingeplant war und erst nach Mitternacht informiert wurde, dass er doch einspringen muss. Das nenne ich mal Einsatz für die Mannschaft! Mit ihrem Sieg glich Darja zum 2-2 aus und es hing noch an Mara und Kristin den Mannschaftssieg zu holen.

Wie eingangs schon erwähnt, begann meine Partie sehr abenteuerlich. Ich bediente mich im neunten Zug mit einem Läufer auf g7 und mein Gegner zwei Züge später mit seinem Turm auf g2, wo dieser dann eingesperrt wurde. Weil ein Angriff auf nur einem Flügel langweilig ist, schlug er dann mit seiner Dame noch den Bauern auf b2. Es folgte ein komplizierter Abtauscht mit dem Ergebnis, dass das Material nach 20 Züge ausgeglichen war. Mein Vorteil war, dass der gegnerische König unrochiert auf e8 stand und sowohl der Läufer auf c8 als auch der Turm auf a8 noch nicht entwickelt waren. Das änderte sich auch bis zum 44. Zug nicht und währenddessen konnte ich den Bauern auf b5 einsammeln. Anders als in der Partie gegen Jöhlingen entging mir dieses Mal der Doppelangriff mit dem Läufer nicht und als sein Turm drohte verloren zu gehen, gab sich mein Gegner geschlagen und ich erhöhte auf 3-2 und holte den dritten Weißsieg des heutigen Tages.

So hing es an Mara den mindestens letzten halben Punkt der Saison zu holen. Ihr Gegner spielte Englisch und auch wenn sie später meinte sich darin nicht auszukennen, kam sie ordentlich aus der Eröffnung. Nach 14 Zügen waren ihre Figuren alle entwickelt und der König hatte rochiert. Das sei bei ihrem Gegner allerdings anders aus. Die Türme und der Läufer auf f1 hatten noch nicht gezogen und der König stand auch noch auf e1. Nun vertrödelte sie aber etwas ihre Zeit mit Zügen ihres a-Bauern und der Gegner brachte sich in Sicherheit. Das Läuferpaar wurde abgetauscht und es entstand ein Doppelturmendspiel. Leider sah es für Mara gar nicht gut aus. Der Gegner verdoppelte die Türme auf der d-Linie und machte Druck gegen Maras Bauern auf d7. Dann wurden jedoch die Türme getauscht und Mara hatte im Bauernendspiel mehr Glück als Verstand. Denn ihr Gegner entschied sich nach der Zeitkontrolle für den falschen Bauern und so konnte Mara wieder etwas aufatmen. Dann ließ sie aber selbst die Chance aus mit gxh2 sich im nächsten Zug eine Dame zu holen und sich auf die Suche nach dem Remisweg zu machen. Nach g2 und b7 gab es aber auch jeweils eine neue Dame und das Zittern ging weiter. Ein Remisangebot lehnte ihr Gegner ab, nachdem er hörte, dass es 3-2 für uns steht. Was wohl auch gut war, denn wenn einer Gewinnchancen hatte, dann war es hier Weiß. Aber wie es so ist, in solchen Damenendspielen, ein falscher Zug entscheidet die Partie und statt Maras Bauern mit der Dame auf c6 zu schlagen, zog er Kf6 und Mara fand das Dauerschach. Im 56. Zug war es dann offiziell. Die Partie ging Remis aus, wir gewannen 3,5-2,5 und sind damit hinter der zweiten Mannschaft des SSV Bruchsal auf dem zweiten Platz.

Glückwunsch an die Bruchsaler, die mit einer einem Mannschaftsremis ungeschlagen sind und eine sehr starke Saison gespielt haben. Unsere Topscorerin in dieser Saison war Anja, die 6 Punkte aus 7 Partien geholt hat und nur zwei Remisen abgab. Dahinter kommt Simone mit 5 aus 6 und Mara und Jasmin mit 3,5 aus 5. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen fleißigen Punktesammlerinnen für ihren Einsatz bedanken und freue mich auf die neue Saison, die am 25. September startet.

 

 

2 SC Oberhausen-Rheinhausen 1323 7 Karlsruher SF   5 1309 2.89
1 1 Hormuth,Markus 1703 57 Fischer,Darja 1771 0 1 0.40
2 5 Unser,Robert 1407 92 Haug,Mara 1590 ½ ½ 0.26
3 7 Bohner,Michael 1322 105 Wodzinski,Kristin 1434 0 1 0.35
4 12 Burger,Daniel 1448 128 Xiao,Karoline 934 1 0 0.96
5 14 Martin,Hansjörg 1149 136 Gietzelt,Magdalena 1014 0 1 0.68
6 16 Schwarz,Luca 907 149 Reetz,Shaila 1112 1 0 0.24

 

Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 DWZ MP BP Brl.Wrtg.
1 SSV Bruchsal 2 4 5 4 5 3 4 5 1543 17 38 142
2 Karlsruher SF 5 2 4 4 5 4 5 + 1421 16 39 148
3 SK Odenheim 1 2 5 3 4 + 1426 11 32½ 116½
4 SC Oberhausen-Rheinhausen 5 + + 1386 10 32 107
5 SF Neureut 4 2 6 + 1248 10 31 93
6 SK Durlach 2 2 1 1 4 + + 1465 10 29½ 107½
7 SK Ettlingen 5 1 ½ 3 1 0 2 + + 1168 7 23 76
8 SC Untergrombach 4 3 2 2 + + 1370 5 28 100
9 SK Jöhlingen 2 2 1 ½ 1296 2 10½ 35
10 SK Blankenloch 2 1 1394 2 18