Ordentlicher Verbandstag ● 16.7.2022 ● Pforzheim-Hohenwart ● © Stefan Haas
Da das offizielle Protokoll mit Sicherheit etliche Monate auf sich warten lassen wird, gebe ich hier eine ebenso kurze wie grobe Übersicht ohne Gewähr auf (zahlenmäßige) Details.
Nach 2017 fand der diesjährige Verbandstag zum zweiten Mal im sehr angenehmen, wenn auch teuren Ambiente des Forums Hohenwart unter der Regie des BSV statt, nachdem sich kein Verein als Ausrichter gefunden hatte. Zu Beginn waren 52 Stimmberechtige anwesend; ein weiterer kam etwas später hinzu.
Nach den üblichen Formalitäten – wobei uns zeitraubende Grußworte erspart blieben – folgten die mündlichen Berichte u.a. des Präsidenten Prof. Dr. Uwe Pfenning und des Sportdirektors Steffen Piechot, der in der abgelaufenen Saison sage-und-schreibe 10 TOA-Sitzungen online geleitet hatte. Nach Gerhard Prill, der sein Mitgliederwerbungsgeschwurbel nun auch als DSB-Vizepräsident für Verbandsentwicklung abliefern darf, war Seniorenreferent Bernd Fugmann an der Reihe und berichtete, dass die Badener bei den aktuellen baden-württembergischen Senioreneinzelmeisterschaften in Bad Herrenhalb überaus erfolgreich waren und Hajo Vatter den Titel 65+ geholt hat.
Haushalte und Budgets wurden ohne größere Einwände durchgewunken, wobei Christoph Pfrommer den Bericht der Kassenprüfer vortrug. Bei der Aussprache zu den Berichten gab es (wobei unser Bezirksleiter Michael Kröger mutig die Kritiker anführte) viel Gegenwind für den Präsidenten Prof. Dr. Uwe Pfenning, der für sein eigenmächtiges Vorgehen bei der Kinder- und Jugendschutzordnung getadelt wurde und sich dünnhäutig zeigte, sowie die abwesende Vizepräsidentin und zurückgetretene Frauenreferentin Alissa Frey, die im Verdacht steht, sich selbst ohne Ausschreibung oder Qualifikation für Deutsche Meisterschaften nominiert und auf Verbandskosten teilgenommen haben soll.
Die Entlastung des Präsidiums erfolgte durch schriftliche Abstimmung mit 17 Ja- und 15 Nein-Stimmen bei 21 Enthaltungen (inklusive der Stimmen des Restpräsidiums, ohne die es wohl kaum gereicht hätte) für Alissa Frey – was trotzdem einer Aufforderung zum sofortigen Rücktritt gleichkommt – sowie mit 36 Ja- und 5 Nein-Stimmen bei 6 Enthaltungen für das restliche Präsidium (ohne deren Abstimmungsbeteiligung).
Zu neuen Kassenprüfern wurden Michael Depner (Ladenburg) und Torsten Meixner (Buchen-Walldürn) sowie als Ersatzmann Norbert Klipsch (Horben) gewählt, für den vakanten Platz im Schiedsgericht Dr. Andrea Lohrmann. Bestätigt wurden die Berufung von Lena Kühnel (Ersingen) als Frauenreferentin (bei 3 Gegenstimmen und 6 Enthaltungen eher kritisch, da sie von den intransparenten Aktionen ihrer Vorgängerin profitiert hatte), sowie Konrad Schönherr (Waldshut-Tiengen) glatt als neuen Referenten fürs Internet.
Größere Diskussionen, aber klare Abstimmungsergebnisse gab es um die Änderungen von Satzung und Ehrenordnung sowie Beschlüsse des Turnierordnungsausschusses, die Einrichtung eines Arbeitskreises zur Definition der Zusammenarbeit der Verbände Badens und Württembergs sowie eine Resolution, welche das Präsidium zur Mitwirkung an den Corona-Sportverordnungen zusammen mit den Ministerien auffordert.
Mit 30 Ja- gegen 5 Neinstimmen bei 14 Enthaltungen wurde GM Anatoli Karpow, der in der Duma den Krieg Putins gegen die Ukraine unterstützt haben und auf einer internationalen Sanktionsliste stehen soll, die Ehrenmitgliedschaft entzogen.
Bei alldem zeichnete sich Ehrenpräsident Fritz Meyer aus, der immer wieder besänftigend eingriff und die Wogen der Diskussionen glättete.
Der nächste Verbandstag soll zu Johanni 2023 stattfinden, möglicherweise in Horben.
In zwei Jahren stehen dann komplette Präsidiumsneuwahlen an, wobei anscheinend die überwiegende Mehrzahl der derzeitigen Amtsträger abtreten will.