Durchmarsch für KSF 5 in die Bezirksklasse

Ungeschlagen zum Meistertitel

Verbandsrunde · Karlsruhe · 07.05.2023 · Von Kristin Wodzinski

Heute ging es zum Showdown nach Bruchsal. Während wir gegen Bruchsal 2 antraten, spielte unsere Dritte gegen Bruchsal 1, die Siebte gegen Bruchsal 3 und die Achte gegen Bruchsal 4. Es war also so gesehen ein halber Heimkampf für uns. Wer hätte zu Saisonbeginn gedacht, dass mit Bruchsal und uns die beiden Aufsteiger vom Vorjahr erneut um den Aufstieg spielen würde.  Wahrscheinlich nur unsere Gegner aus der ersten Runde, die Schachfreunde Malsch, die uns nach unserem Auftaktsieg schon prophezeiten, dass wir den direkten Wiederaufstieg schaffen würden.

Der Kampf begann ziemlich ruhig und ausgeglichen. Bis die erste Entscheidung gefallen war, sind fast 4 Stunden vergangen. Da brauchte uns Darja mit einem Weißsieg in Führung. Ihr Gegner verlor im Mittelspiel zwei Bauern und opferte dann noch einen Springer auf g2, doch der drohende Mattangriff blieb auf, da sich Darja umsichtig verteidigte und so den ganzen Punkt einfuhr.

Kathrin entschied sich mit 7. Sxf7 das Brett anzuzünden, frei nach dem Motto „Wer Matt setzt, gewinnt.“ Allerdings war der Tausch von Läufer und Springer gegen Turm und Bauer objektiv betrachtet alles andere als gut, aber das war während der Partie wohl weder Kathrin noch ihrem Gegner klar und so wurden fleißig Figuren angegriffen, geschlagen und geopfert, bis Kathrin zum Erstaunen der restlichen Mannschaft plötzlich einen Turm gegen zwei Bauern mehr statt, wie von uns erwartet, einen weniger hatte. Als das Matt in zwei nicht mehr zu verhindern war, gab sich ihr Gegner geschlagen und wir führten 2-0.

Meine Partie war mal wieder alles andere als gut. Meine verzweifelten Versuche zunächst am Damen- dann am Königsflügel waren nicht sonderlich erfolgsversprechend. Beim erneuten Versuch doch noch etwas am Damenflügel zu erbeuten, ging ein Bauer verloren. Wenig später konnte ich aber zwei Springer gegen einen Turm erobern, war dann aber im 38. zu gierig und sammelte den nächsten Bauern ein, statt erst einmal meinen König in Sicherheit zu bringen. Auch im 39. Zug hätte ich mich dann noch einmal vor dem tödlichen Matt retten können, habe mich aber a tempo für die falsche Fortsetzung entschieden und konnte meinen Gegner dann nur noch die Hand reichen.

Jasmin kam mit Schwarz gut aus der Eröffnung und konnte durch einen taktischen Trick im Mittelspiel einen Bauern erobern. Bis ihr Gegner auf die Idee kam mit dem Läufer auf d6 einen gedeckten Bauern rauszunehmen, war die Stellung aber ziemlich ausgeglichen. Im Gegenzug verlor Jasmin zwar ebenfalls ihren Läufer auf f6, doch konnte die Springergabel zwei Züge später den anderen Läufer einkassieren, und so hatte sie im Endspiel eine glatte Leichtfigur mehr. 15 Züge später folgte die zweite Springergabel und ihr Gegner überschritt die Zeit, sodass wir 3-1 führten und uns damit der zweite Platz schon einmal sicher war.

Simone bekam direkt den Auftrag in ihrem ausgeglichenen Turmendspiel Remis anzubieten, doch ihr Gegner lehnte ab und kämpfte für die Mannschaft weiter – man kann es ihm nicht verübeln. Währenddessen wurde im Ergebnisdienst das Ergebnis von Graben-Neudorf gegen Neureut 3 eingetragen, welche sich 3-3 trennten, sodass wir in diesem Moment selbst mit einem 3-3 bereits Meister gewesen wären. So konnte Simone ohne Druck weiterspielen, tauschte die Türme ab behielt im Bauernendspiel mit je fünf Bauern die Nerven und nutze den entfernten Freibauern, um die Partie für sich zu entscheiden.

Beim Stand von 4-1 quälte sich nun noch Anja, die im Mittelspiel einen vergaloppierten Springer gegen zwei Bauern gewinnen konnte. In hochgradiger Zeitnot, es waren noch etwa 10 Sekunden für die letzten vier Züge, verlor Anja aber den Überblick und auch das Gefühl, wann die vierzig Züge geschafft waren, was sie ihren Springer kostete. Dafür bekam sie den schwarzen Bauern auf c3 und hatte im Turmendspiel nur einen Bauern weniger, aber dennoch eine ausgeglichene Stellung. Allerdings fand sie nicht die richtige Fortsetzung und so machte sich der verbliebene e-Bauern am Ende auf den Weg zur Dame und Anja musste ihre erste Niederlage in dieser Saison einstecken. Trotzdem landete sie mit 7 aus 9 auf Platz 3 in der Einzelwertung vor Jasmin mit 5,5 aus 6 und Mara mit 5,5 aus 7.

In der kommenden Saison wartet nun die Bezirksklasse mit acht Brettern auf uns. Mit unserem Schnitt von 1602 von dieser Saison werden wir dort ganz schön zu kämpfen haben. Und in jeder Runde acht, statt sechs Spielerinnen an die Bretter zu bringen, wird sicherlich auch keine Leichtigkeit werden. Dennoch freuen wir uns auf das neue Abenteuer und hoffe, dass wir den ein oder anderen Herrenachter dort etwas aufmischen können.

Rang Spielername DWZ Verein Pkt. gesp.
1 Graf,Denis 1291 SF Neureut 9
2 Janák,Josef SC uBu Karlsruhe 7 7
3 Landenberger,Anja 1674 Karlsruher SF 7 9
4 Mangei,Jasmin 1831 Karlsruher SF 6
5 Haug,Mara 1740 Karlsruher SF 7
6 Tang,Shunjie Roger 1220 SF Neureut 7
7 Wellenreich,Klaus 1409 SSV Bruchsal 8
8 Debatin,Roland 1858 SF Graben-Neudorf 8
9 Rewitzer,Anton 1428 SV Pfinztal 8
10 Roos,Matthias 1779 SSV Bruchsal 9

 

4 SSV Bruchsal 2 1603 7 Karlsruher SF 5 1597 2 4 3.06
1 10 Hubbuch,Fabian 1814 57 Fischer,Darja 1862 0 1 0.43
2 11 Roos,Matthias 1779 58 Mangei,Jasmin 1831 0 1 0.43
3 12 Holler,Sven 1685 79 Landenberger,Anja 1674 1 0 0.52
4 16 Schmitt,Harry 1467 97 Chung,Simone 1422 0 1 0.56
5 18 Wellenreich,Klaus 1409 104 Mertes,Kathrin 1344 0 1 0.59
6 20 Keller,Jan 1466 125 Wodzinski,Kristin 1448 1 0 0.53

 

Rang Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 DWZ MP BP
1 Karlsruher SF 5 3 4 4 5 3 5 6 1602 16 39
2 SF Neureut 3 3 4 3 3 5 1391 15 35
3 SSV Bruchsal 2 2 2 2 5 5 4 1575 12 33½
4 SF Graben-Neudorf 2 3 4 3 4 4 1 4 1596 12 29½
5 SC Waldbronn 2 3 3 4 3 4 1549 9 27
6 SK Sulzfeld 1 3 1 2 3 4 1488 8 22½
7 SC uBu Karlsruhe 2 3 1 2 2 5 6 1437 7 28½
8 SV Pfinztal 2 1 1 1361 6 20½
9 SF Forst 3 0 ½ 2 5 3 0 1 1320 3 16½
10 SF Malsch 1 2 2 2 5 1407 2 18