KSF-Teams vorne, Linus Koll Einzelturniersieger
Ersingen ● 16.7.2023 ● Von Stefan Haas
Die Ersinger feierten in diesem Jahr mit großem Aufwand ihr 75-jähriges Vereinsjubiläum, dazu gehörte eine Ausstellung zur Vereinsgeschichte, ein Festgottesdienst und an diesem Wochenende ein Festabend am Freitag, gefolgt vom alljährlichen, zweitägigen Sommerfest (wobei die Vereinsmitglieder und ihre Familien regelmäßig damit beeindrucken, wie sie die Bewirtschaftung mit großem Getränke- und Essensangebot im zumeist recht heißen Wetter bewältigen) mit dem 46. Sommerturnier (das erste war 1975) an diesem Sonntag. Den Abschluss fanden diese Feierlichkeiten am Sonntagspätnachmittag mit der Aufführung einer Lebendschachpartie, wobei die so genannte „Immergrüne Partie“ (Anderssen – Dufresne, Berlin 1852) gezeigt wurde.
Nach zweijähriger Zwangspause hatte man im letzten Sommer, erst kurz nach der Aussetzung der Corona-Beschränkungen, den Wiederanfang gewagt, der aber mit nur acht teilnehmenden Mannschaften keine angemessene Resonanz fand. Die Ersinger ließen sich davon nicht unterkriegen und konnten in diesem Jahr immerhin 16 Mannschaften begrüßen. Beim Einzelturnier stieg die Teilnehmerzahl von 16 auf 24.
Wir, die Karlsruher Schachfreunde, hatten zum Mannschaftswettbewerb zwei Teams gemeldet, die sich aus jeweils fünf Spielern zusammensetzten. Das erste hatte fast die gleiche Besetzung wie das letztjährige Siegerteam, wobei nur Maximilian Ruff durch Benedikt Dauner ersetzt worden war. Dieses Team stürmte gleich von Beginn weg an die Tabellenspitze und hatte nach drei Runden bereits einen Mannschaftspunkt Vorsprung herausgespielt. Am Ende waren es fünf, nebst mehr als zehn Brettpunkten. Benedikt erzielte am ersten Brett ein gemäß Andi Vinke „akzeptables Ergebnis“, d.h. 100 Prozent! Insgesamt wurden im ganzen Turnier nur vier Brettpunkte abgegeben.
Das zweite Team setzte – mit Lothar Arnold am Spitzenbrett – auf eine Mischung aus alt und jung; und wenn sich jemand vorher gefragt hatte, ob die jungen da mithalten könnten, so musste er nachher feststellen, dass es eher die alten nicht konnten!
So lieferte sich unsere zweite Mannschaft packende Verfolgerkämpfe mit Ersingen und Niefern und ging daraus als Turnierzweiter hervor. Thomas Schlager hätte hier wohl kommentiert: „Mehr war nicht drin, man hätte höchstens besser spielen können.“
Die Preise – wie immer in Form von Verzehrgutscheinen – fielen diesmal sehr üppig aus, und wir haben es selbst insgesamt zu elft (d.h. mit Unterstützung des inzwischen eingetroffenen Linus Koll und auch unter Fortsetzung unserer Bemühungen während des Einzelturniers) nicht ganz geschafft, alle Gutscheine aufzubrauchen. Obendrauf erhielt jeder Spieler des Siegerteams noch ein rotes T-Shirt der DSJ mit der Aufschrift, die Benedikts Mission für das nächste Jahr in Wort fasst: „Großmeister 2024“!
Der Wanderpokal bleibt zunächst auch in unserem Besitz und könnte schon nächstes Jahr mit unserem fünften Sieg seit 2014 – wie sein Vorgänger – endgültig Karlsruher werden.
Am Einzelturnier nahmen neun KSF’ler teil, die schnell eine Phalanx an der Tabellenspitze aufmachten. An die drei Spitzenbretter verirrte sich praktisch nie mehr als ein Spieler eines anderen Vereins. Besonders Sinan überraschte anfangs durch Siege gegen starke Gegner, nach einem leichten Durchhänger und einem starken Endspurt kam er auf Rang 4 ins Ziel; bedauerlicherweise gab es nur drei Geldpreise (60/35/25 Euro), so dass seine starke Leistung nicht belohnt wurde. Noch stärker überraschte Linus, der – nicht durch das Mannschaftsturnier ermüdet, und vielleicht auch etwas aigriert ob der Tatsache, dass er wegen seiner späten Meldung nicht mehr in eine Mannschaft aufgenommen werden konnte – nach einer Auftaktniederlage zehn Siege in Folge hinlegte und das Turnier für sich entschied, wobei er Benedikt auf Platz 2 verwies.
Wie dem auch sei – eines ist klar: Wir kommen 2024 wieder nach Ersingen!
Pl. | Ma.-turnier | © | M.-P. | B.-P. | Wtg. |
1. | Karlsruhe I | S | 22- 0 | 40 | 137 |
2. | Karlsruhe II | S | 17- 5 | 28½ | 132 |
3. | Ersingen I | S | 16- 6 | 26 | 135 |
4. | Niefern-Ö’n | S | 14- 8 | 25½ | 128 |
5. | Mühlacker I | S | 13- 9 | 24½ | 134 |
6. | Illingen I | S | 12-10 | 25 | 123 |
7. | Untergrombach | S | 12-10 | 21 | 132 |
8. | Birkenfeld I | S | 11-11 | 23 | 120 |
9. | Conweiler | S | 11-11 | 23 | 117 |
10. | Waldbronn | S | 11-11 | 22½ | 110 |
11. | Pforzheim | S | 11-11 | 21½ | 119 |
12. | Ersingen III | S | 9-13 | 20½ | 103 |
13. | Ersingen II | S | 9-13 | 19½ | 122 |
14. | Birkenfeld II | K | 4-18 | 10½ | 109 |
15. | Mühlacker II | K | 3-19 | 14½ | 107 |
16. | Illingen II | K | 1-21 | 6½ | 108 |
Br. | Karlsruhe I | Pkt. | / | Sp. |
1. | Benedikt Dauner | 11 | / | 11 |
2. | Stefan Joeres | 9½ | / | 11 |
3. | Lukas Pfatteicher | 7½ | / | 9 |
4. | Volker Duschek | 8½ | / | 9 |
5. | Stefan Haas | 3½ | / | 4 |
Br. | Karlsruhe II | Pkt. | / | Sp. |
1. | Lothar Arnold | 4 | / | 9 |
2. | Paul Zimmermann | 4½ | / | 9 |
3. | Reinhard Arlt | 5½ | / | 9 |
4. | Roman Borodaev | 7½ | / | 9 |
5. | Sinan Gülsen | 7 | / | 8 |
Pl. | Einzelturnier | Pkt. | Bu. |
1. | Linus Koll | 10 | 67½ |
2. | Benedikt Dauner | 9 | 71 |
3. | Volker Duschek | 8½ | 72 |
4. | Sinan Gülsen | 7 | 71 |
5. | Lothar Arnold | 6½ | 72½ |
6. | Thomas Gauss | 6½ | 68½ |
7. | Lukas Pfatteicher | 6 | 74 |
8. | Paul Zimmermann | 6 | 66 |
9. | Adrian Scheuer | 6 | 63½ |
10. | Jens Kürten | 6 | 60 |
11. | André Hayen | 6 | 59 |
12. | Maximilian Naß | 5½ | 72½ |
13. | Rainer Ewen | 5½ | 58 |
14. | Roman Borodaev | 5 | 74 |
15. | Heinz Wolf | 5 | 51 |
16. | Markus Klingel | 5 | 49 |
17. | Torsten König | 5 | 48½ |
18. | „Morph“ | 4½ | 53½ |
19. | Reinhard Arlt | 4½ | 50½ |
20. | Alexander Becker | 4½ | 50½ |
21. | Stefan Fitzer | 4 | 46½ |
22. | David Funke | 3½ | 50 |
23. | Josip Pocrnic | 2 | 53 |
24. | Marius Botschek | ½ | 50 |