Am Montag, den 14.10. ging es für alle Bundesfreiwilligen unter dem Träger der Deutschen Schachjugend zum Einführungsseminar nach Hannover. Peter und ich konnten zu einer humanen Zeit morgens in Karlsruhe losfahren.
In Hannover angekommen haben wir gemeinsam mit Karo Julian eingesammelt und sind mit der Bahn in Richtung Tagungshaus Gleisdreieck gefahren. Nach und nach trudelten alle gesunden Teilnehmer ein und wir bezogen alle sieben Zimmer. Da wir nur 10 Teilnehmer, Karo und Seminarleiter Leonid waren, durften wir das Tagungshaus mit über 30 Betten zu zwölft beziehen. So belegten einige zu zweit ein Sechserzimmer, was ich vorher noch nie erleben durfte. Am ersten Tag stand noch der erste Einkauf an, da es sich um ein Selbstversorgerhaus handelte. Es stellte sich ein dynamisches Gleichgewicht zwischen geplanten und spontanen Einkäufen ein, die das Grillen am Abend vorbereiteten. Die Idee, „auf den Nacken der DSJ“ einen Laubbläser zu erwirtschaften, fanden viele sehr lustig. Trotz des Aufstiegs des Laubbläsers als Running-Gag haben wir Leonid nicht überzeugen können, dass der Laubbläser im Einkaufswagen landet (zumindest nicht bis zum Abschlusseminar hehe). Es ließ sich feststellen, dass es sich beim Grillen um eine wirksame Methode des Teambuildings handelt. Am nächsten Morgen lernten wir dank Leonid spielerisch über Rechte und Pflichten als BFD-ler. Den Nachmittag verbrachten wir mit politischen Grundlagen zum Thema Bundesfreiwilligendienste. Außerdem wurde zu einer Nebenbeschäftigung in den Pausen, das Buchstabenspiel möglichst kreativ zu verwenden. So stand nach „BFD@DSJ 💚💚 Chess„, Pyrotechnik ist doch kain Verblechen“ (es gab nicht genug Karten mit E und R) oder „💚Poker💚 is not Gambling“ (ebenfalls in gegenteiliger Aussage) auch noch andere Dinge, die zum gesundheitlichen Wohle des Autors hier nicht genannt werden.
Am Mittwochmorgen haben wir uns mit Kinderschutz und verwandten Themen beschäftigt. Da ein Ausflug geplant werden musste, hatten wir bereits am Vortag gewählt, welcher Aktivität wir am Nachmittag nachgehen wollten. So gingen wir am Nachmittag in die Bowling World und haben Bälle auf Pins geworfen – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Zu fünft reichte es für drei Runden in zwei Stunden. Am Abend bespaßte uns Leonid mit Quizpoker: Ein Spiel ohne Karten, da man stattdessen auf die Richtigkeit seiner Antwort auf eine Schätzfrage setzt.
Am Donnerstag zierten erneut zwei Themenblöcke „Leos Masterplan Version 5“: Projektmanagement und Schachtraining. Um zu lernen, dass bei Kommunikation ständig Fehler unterlaufen, durfte die eine Hälfte der Gruppe ein Bild mit geometrischen Formen beschreiben, welches die andere Hälfte auf der anderen Seite der Pinnwand nachzeichnen sollte. Ich durfte beiden Gruppen aus der dritten Dimension zusehen und hinterher Feedback geben, was gut und was verbesserungswürdig lief. In Runde zwei lief es schon besser und bis auf die überschrittene Länge des Papiers gab es keine neuen Probleme, sondern viele Verbesserungen. Da dieser Block länger dauerte als ursprünglich geplant, diskutierten wir anhand eines Beispiels die allgemeinen Abläufe eines Projektes, bevor wir uns über unsere Erfahrungen im Schachtraining austauschten. Am letzten Abend grillten wir erneut und uns fiel ein gravierendes Defizit auf: Da der nicht vorhandene Wind das Feuer kaum mit Sauerstoff versorgte, wünschten wir uns nichts Geringeres als einen Laubbläser. Nachdem wir den Schmerz, über keinen Laubbläser zu verfügen, verkrafteten und nach und nach mehr Kohle warm wurde, grillten wir ein zweites Mal. Heute stand lediglich ein letztes Mal frühstücken und das Aufräumen auf dem Plan. Und so ging eine tolle Woche mit aufschlussreichen Inhalten und schönen, kleinen Glücksmomenten zu Ende.