Ich war noch nicht ganz mit meinem zweiten Frühstück fertig, da stand Viktoria schon neben mir und verkündete ihren Sieg. Ihre Gegnerin meinte nicht rochieren zu müssen und so fing Viki an im Zentrum anzugreifen. Nachdem sie es schaffte die Dame abzulenken, war es dann auch schon im 13. Zug Matt und wir führten.
Selina verlor in der Eröffnung einen gefesselten Springer, kämpfte aber noch lange weiter. Nachdem sie einen Einschlag auf h7 übersehen hatte, war die Partie wenig später mit Matt beendet.
Sophia opferte früh Springer und Läufer auf f7, um Bauer und Turm zu gewinnen, und erlangte eine dynamische Stellung. Doch ihre aggressive Strategie führte zu Komplikationen: Ihre Dame wurde gefangen und konnte nur durch ein Läuferopfer befreit werden. Trotz dieser Schwierigkeiten bot sich später eine Chance, materiell in Führung zu gehen, als sie einen Turmgewinn übersah. Stattdessen übersah sie die gegnerische Drohung und lief in ein Matt.
So war es mal wieder Zeit für Jasmin die Eisen aus dem Feuer zu holen. Ihre Partie begann ausgeglichen, doch sie konnte ihre Figuren aktiver positionieren und dabei auf langfristige Druckmöglichkeiten abzielen. Ihr Gegnerin stellte sich zunächst solide auf, doch Jasmin nutzte Ungenauigkeiten wie die schwache Damenposition und begann, ihre Initiative auszuweiten. Ein entscheidender Moment war, als sie mit c5 die Stellung öffnete und gleichzeitig Druck auf den schwarzen Königsflügel ausübte. Mit präzisem Figurenspiel und klarem Plan konnte sie einen Materialvorteil erzielen, der in einem Königsangriff gipfelte. Im Endspiel demonstrierte sie saubere Technik, verwandelte ihren Vorteil und zwang ihre Gegnerin zur Aufgabe.

4	SC Garching 1980		2 : 2	Karlsruher SF 1853
1	1160	Varvara Mandziuk (G)	0 : 1	Jasmin Mersmann (G)	1431
2	1200	Amelie Werner	0 : 1	Viktoria Khachaturyan	966
3	1052	Anika Anaparthi	1 : 0	Sophia Bykov	1033
4	1106	Emily Alice Doberchak	1 : 0	Lexin Selina Wang	920

Nach dem Mannschaftsremis rückten wir an Tisch 3 vor und trafen auf die TSG Oberschöneweide. Hier waren die Mädchen wie ausgewechselt. Insbesondere Sophia und Selina überlegten länger als in allen vorherigen Partien zusammen. Leider wurden sie heute dafür nicht belohnt.
Viki war als erste fertig. Die Partie begann mit der Spanischen Eröffnung, und beide Seiten bauten eine ausgeglichene Stellung auf. Nach 10. d4 erhielt Viki Raumvorteil im Zentrum, konnte diesen jedoch nicht in dauerhaften Druck ummünzen. Schwarz hatte den Plan die g-LInie zu öffnen und Druck auf den König auszuüben. Trotz des Versuchs, mit Te7 Gegenspiel zu finden, geriet Viki zunehmend in die Defensive. Schwarze Schwerfiguren koordinierten sich hervorragend, und der Angriff gipfelte in einem Matt.
Selina spielte die bisher beste Partie. Sie nahm sich für jeden Zug ausgiebig Zeit und kam in eine ausgeglichenes Damenendspiel. Hier wollte sie unbedingt auf Gewinn spielen und übersah dabei, dass sie mit dem König in ein Matt läuft.
Sophia kam gut mit dem Königsgambit ihrer Gegnerin klar, behielt einen Mehrbauern und hatte Entwicklungsvorsprung. Dann wurde Material abgetauscht, bei dem Sophia Turm gegen zwei Läufer und Springer übrig behielt und sich später im Endspiel geschlagen geben musste.
Jasmin stand nach der Eröffnung zunächst etwas eingeengt. Dann konnte sie aber die Kontrolle über die e-Linie übernehmen und hatte die aktiveren Figuren. Durch ihr starkes Läuferpaar gewann sie im Mittelspiel einen Bauern, doch fing danach an ihre Figuren zurückzuziehen und ließ einen tödlichen Einschlag auf f7 zu, der die Partie kostete. So endete die Runde leider deutlicher als die Stellungen vermuten ließen.
Morgen bekommen wir es in der letzten Runde mit dem an 3 gesetzten USV TU Dresden zu tun.

3	Karlsruher SF 1853		0 : 4	TSG Oberschöneweide
1	1431	Jasmin Mersmann (G)	0 : 1	Klara Bayer (G)	1441
2	966	Viktoria Khachaturyan	0 : 1	Maila Ruddat	1227
3	1033	Sophia Bykov	0 : 1	Anna Ulianova	1267
4	920	Lexin Selina Wang	0 : 1	Oleksandra Yamshchikova	974