Die aktuelle Preisträgerin ist eine sehr erfolgreiche Schachspielerin. Sie erreichte bereits sehr gute Platzierungen auf deutschen Meisterschaften im Einzel und in der Mannschaft. Sie betreibt also Schach auf einem leistungssportlichen Niveau und ist Mitglied im Landeskader.
Spätestens auf diesem Niveau entwickelt sich auch aufgrund der selektiven Kaderlogik des Leistungssportes bei jungen Spielern eine strenge DWZ-Hörigkeit. Die Spieler wählen ihre Turniere nur noch nach den Möglichkeiten der Steigerung der Wertungszahl aus und die Sorge um die Wertungszahl ist auch beim Spielen allgegenwärtig.
Die Folgen davon sind, dass die Spieler die regionalen Meisterschaften zumeist auslassen oder versuchen in höheren Altersklassen zu spielen, was dort aber dann die Wettbewerbe verzerrt und die Turniere im Ganzen gefährdet.
Am bedenklichsten finde ich aber, dass bei vielen Spielern der Druck augenscheinlich ganz deutlich die Freude am Schachspiel mindert, die gerade bei Kindern aber doch essentiell sein sollte und langfristig übrigens auch für den Erfolg unabdingbar ist.
Die aktuelle Preisträgerin kann hier als Vorbild dienen. Sie ist im Bezirk sehr aktiv auf Turnieren und dadurch auch bekannt und geschätzt. Obwohl vorqualifiziert für die badischen Jugendeinzel tat sie in meinen Augen das einzig richtige, nämlich die Jugendeinzel mitzuspielen, wo sie das Turnier auch gewann!
Und nicht zuletzt sieht man ihr an, dass sie einfach Spaß am Schachspielen hat. Ungeachtet des von außen an sie herangetragenen Druckes zeigt sie sich stets fröhlich und locker und geht offen auf alle Schachfreunde zu.
Diese Auszeichnung soll die Preisträgerin in ihrer Haltung bestärken und ist geeignet anderen als Vorbild zu dienen!
Der Kurt-Möckel-Pokal geht daher 2018 völlig zu Recht an Hannah Schulz!