KSF-Frauen bei der Deutschen Frauenländermeisterschaft

Baden landet mal wieder in der unteren Tabellenhälfte

DFMM LV · 8.-11.6.2023 · Braunfels · Von Stefan Haas

Die 44. Frauenländermeisterschaft fand vom 8. bis 11. Juni bei schönstem Wetter in Braunfels statt; es war schon das 29. Mal, dass das Turnier dort ausgespielt wurde. Der Europasaal im Haus des Gastes präsentierte sich gewohnt dunkel – mangelnde Beleuchtung ist wohl das einzige Manko des Spielsaals; die Temperaturen im Saal hielten sich dagegen (zumindest aus der Sicht des Berichterstatters, der dem Turnier auf dem Heimweg vom Urlaub einen Besuch abstattete) in erträglichen Grenzen.

Wie schon in den letzten Jahren konnte das badische Team nicht mit einer siegfähigen Aufstellung aufwarten und fand sich im hinteren Mittelfeld der Setzliste wieder. Leider ist das Spektrum der badischen Vereine, welche Spielerinnen für diese Meisterschaft stellen können, nun mal sehr begrenzt, denn es gibt hierzulande nur drei Vereine, die am DSB-Frauen-Spielbetrieb teilnehmen: Die OSG Baden-Baden, der SK Freiburg-Zähringen 1887 und die Karlsruher Schachfreunde 1853, also wir.

Während Baden-Baden in Braunfels durch Abwesenheit glänzte, entstammten diesmal drei Spielerinnen dem Freiburger Kader und vier dem unsrigen (nämlich Mara Haug und Anja Landenberger sowie unsere Gastspielerinnen Margarita Novikova aus Bad Mergentheim und Jenni Wellenreich aus Bruchsal), zu denen sich noch zwei Spielerinnen aus Niefern-Öschelbronn und Endingen gesellten.

Es geht jedoch nicht nur um die Spielstärke; entscheidend ist auch der Spaß am Spiel und dem Wiedersehen mit alten Bekannten. Fünf Spiele in vier Tagen, mit einer Doppelrunde am Freitag sowie einem Rahmenprogramm mit Ausflug und abendlichem Büffet am Samstag gehören zur alljährlichen Gewohnheit.

Das badische Team musste in der ersten Runde eine 2:6-Niederlage gegen Hessen hinnehmen und gewann dann in der Doppelrunde zweimal mühsam, nämlich mit 5:3 gegen Thüringen und mit 4½:3½ gegen Rheinland Pfalz, also zwei schwächer eingestufte Teams. Zum Abschluss setzte es zwei weitere Niederlagen, nämlich mit 2½:5½ gegen Sachsen-Anhalt am Samstag und mit 2:6 gegen Sachsen am Sonntag.

Beste Spielerin des badischen Teams war unsere frühere Bundesfreiwilligendienst-leistende Sarah Hund aus Freiburg mit 3½ Punkten aus 5 Partien, die damit 33 Elo-Punkte hinzugewann. Daneben erzielte lediglich Margarita ein positives Ergebnis; bei Mara und Anja hielten sich die Elo-Verluste wenigstens im einstelligen Bereich.

Das badische Team verbesserte sich dabei – glücklicherweise, da die Mannschafts-buchholz und nicht die Brettpunktezahl als Zweitwertung zur Anwendung kam – vom neunten Rang der Setzliste auf den achten Platz im Endklassement und konnte somit doch noch ein kleines Erfolgserlebnis feiern.

Br. Baden ELO NRW SAC BAY1 RPF NDS Pkt./Sp. Perf. R +/-
  1. Sarah Hund 1977 1 ½ 1 ½ ½  3½ / 5 2228 +33
  2. Margarita Novikova 1985 1 ½ ½ ½  2½ / 4 2082 +10
  3. Gilda Marta Thode 1894 0 1 0 0  1    / 4 1729 -16
  4. Mara Haug 1754 0 1 0 ½ ½  2    / 5 1745 –  4
  5. Jenni Wellenreich 1828 0 ½ ½ ½ 0  1½ / 5 1683 -35
  6. Birgit Schneider 1855 0 ½ ½ ½ 0  1½ / 5 1646 -26
  7. Vanessa Kohm 1769 ½ 0 ½ 0  1    / 4 1397 -26
  8. Kiana Farhadyar 1530 0 ½ 0 ½  1    / 4 1456 -10
  9. Anja Landenberger 1740 ½ 1 ½ 0  2    / 4 1579 –  7
    ½ 4 2

 

Pl. Endstand TWZ Rd.1 Rd.2 Rd.3 Rd4. Rd.5 M.P. Bu. Br.P.
1. NRW 2136 06 6 05 5 03 7 02 6½ 04 4½ 10-0 32 29
2. Schl.-Holstein 1952 11 6 04 5½ 05 5 01 1½ 03 4   7-3 31 22
3. Sachsen-Anhalt 1939 12 5½ 07 6½ 01 1 08 5½ 02 4   7-3 25 22½
4. Württemberg 2052 09 4½ 02 2½ 07 6 06 4½ 01 3½   6-4 31 21
5. Sachsen 1973 10 6½ 01 3 02 3 09 5 08 6   6-4 29 23½
6. Bayern I 1887 01 2 10 6 09 4½ 04 3½ 07 5   6-4 28 21
7. Hessen 1974 08 6 03 1½ 05 2 11 6½ 06 3   4-6 25 19
8. Baden 1863 07 2 12 5 10 4½ 03 2½ 05 2   4-6 21 16
9. Berlin 1886 04 3½ 11 5 06 3½ 05 3 12 6½   4-6 20 21½
10. Rheinland-Pfalz 1677 05 1½ 06 2 08 3½ 12 5½ 11 4½   4-6 18 17
11. Bayern II 1644 02 2 09 3 12 6 07 1½ 10 3½   2-8 19 16
12. Thüringen 1607 03 2½ 08 3 11 2 10 2½ 09 1½   0-10 21 11½