Am Dienstag, den 29.10. wurde in Saarbrücken ein ungewöhnlicher Anstieg der Bevölkerung beobachtet, den kein Experte im Saarland erklären konnte. Dabei gab es einen simplen Grund: Die Schachfreizeit der Karlsruher Schachfreunde begann mit einer Zugfahrt, die nach Saarbrücken über Neustadt an der Weinstraße führen sollte.
Nach der sonnigen Anreise über einen kleinen Umweg nach Kaiserslautern und einem gemeinsamen Marsch zur Europa-Jugendherberge Saarbrücken verteilten sich die Kinder auf die Zimmer. Am Abend stand noch eine Spielrallye auf dem Plan, die sich einer Kennenlernrunde anschloss. An 6 Stationen haben die Kinder Figuren gesucht, einen Turm gebaut, haben ihre Fähigkeiten im Eierlauf gezeigt, sich in der Gruppe durch einen Reifen gequetscht und vieles mehr.
Am nächsten Morgen begann nach dem Frühstück die erste Runde der DWZ-Partien. Es folgte eine Analyse und, wenn es die Zeit zuließ, noch eine weitere Partie. Im Anschluss ging es zu einer Schlossführung, einem Besuch im Wildpark und einem Spielenachmittag in der JH, zwischen diesen konnten die Kinder frei wählen. Peter, Mariya und ich betreuten bei bestem Ausflugswetter den Besuch im Wildpark. Peters und mein Highlight war der Frischling im Gehege der Wildschweine, der etwa eine Hand groß und eine Elle lang war.
Die Gruppe in der Jugendherberge hat, getreu dem Motto Schachfreizeit, einen Spaziergang zum nahe gelegenen Spielplatz unternommen, an welchem dann Fußball und Basketball gespielt wurden.
Beim Ausflug zum Saarbrücker Schloss stand eine Ritterführung in den Kasematten auf dem Programm. Besonderes in Erinnerung bleibt hier sicherlich, dass die Kinder viele Fragen stellen und immer wieder aktiv werden konnten. Mischa mit Helm und Kettenhaube, zahlreiche Versuche der Kinder das Schwert zu halten oder die Kanone zu bewegen begeisterten alle Altersgruppen.
Auf dem Rückweg durch die Altstadt testen wir gemeinsam das leckere Eis bei Henry’s Eismanufaktur.
Nach einer weiteren Trainingseinheit nahmen einige Kinder am Laserschachturnier teil. Das ein oder andere Kind hatte aber nicht verstanden, das Laserschach zum Spaß gespielt wird, und hat doch tatsächlich die volle Bedenkzeit verwendet, um seriöse Laserschachpartien zu spielen. Hier stellt sich also die Frage, wann kommt endlich die Laserschach ELO? Nach einiger Spielzeit setzte sich Kalle als Sieger durch. Im Anschluss an das Abendessen wurde ein Süßigkeitenpreis für das cleanste Zimmer vergeben. Hier setzten sich Noah, Moritz, Johann und Eric durch und erfreuten sich an dem schmackhaften Gewinn beim Filmabend.
„Mit Essen spielt man nicht“ ist ein gängiges Sprichwort. Bei dem zum Filmabend zeitlich parallel liegenden Pokerturnier wurde diese Regel nicht verletzt, auch wenn Chips auf dem Tisch ständig den Besitzer wechselten. Beendet wurde das Saarbrücken Main Event durch einen 3-Way-Deal zwischen Simon, Jan G. und Max W., die sich aufgrund der Bettzeiten auf einen geteilten Sieg einigten. Und so träumten die Kinder entweder von zwei Assen, Checker Tobi, Harry Potter oder Super Mario.
Am Donnerstagmorgen ging der Großteil der Gruppe zur Boulderhalle. Dort kletterte einige Zeit jeder für sich, bis eine Anfängerwand zu einer Speed-Challenge deklariert wurde. Während am Anfang viele das Ziel erst nach über 10 Sekunden erreichten, legte Jan G. einen Rekord von unter fünf Sekunden im ersten Versuch hin. Er verbuchte nach einiger Zeit den unangefochtenen Sieg mit 2.95 Sekunden. Doch auch den Kleineren gelang es immer wieder sich zu verbessern, sodass auch für Zeiten unter 8 Sekunden die Gruppe klatschte. An einer anderen Wand wurde um die längste Zeit des freien Hängens konkurriert. Leon setzte sich mit einer Zeit von 2 Minuten und 11 Sekunden auf die Spitze der Rangliste.
Nach dem Heimweg und dem notwendigen Mittagessen wurde die nächste Runde der DWZ-Partien gespielt. Während des Trainings im Anschluss merkten einige Trainer, dass bei vielen Kindern nach dem Bouldern und der Partie die Kapazität erschöpft war. Nach dem Abendessen wurde einem Wunsch des Vorjahres nachgegangen: Da der Donnerstagabend auf den 31.10. fiel, wollten einige Kinder Süßigkeiten sammeln. So liefen wir in Kleingruppen, einige bis zum Beginn des Tandemturniers und andere noch etwas länger, verkleidet durch Saarbrücken und klingelten und klopften. Peter und ich merkten, dass ein BFD im Schach viel mehr sein kann, als nur mit Kindern am Brett zu sitzen.
Das Tandemturnier gewann Maximilian M. Da im Verlauf des Donnerstags der Wunsch nach einer weiteren Pokerrunde laut wurde, dealte ich auch noch ein weiteres Mal beim Saarbrücken Main Event. Andi verpasste nur knapp die Top 2, was ihn aber sehr freute, da er unbedingt Chips loswerden wollte, aber doch immer wieder gewann. Es ist schon ein Pech, drei Hände in Folge Glück zu haben. Übrigens beendeten Max W. und Jan G. das Turnier als geteilte Sieger, wollten aber unbedingt noch einmal offen Karten ausgeteilt bekommen und um alle Chips flippen.
Grabenbauer schlug Wiesners A♥9♠ mit 5♠6♣, da bei dem Runout 4♦D♦8♦K♣6♥ ein Paar auf dem River traf.
Nach der Halloween-Party ging es ein letztes Mal zum Schlafen auf die Zimmer der JH – für diese Freizeit zumindest.
Nach dem Aufräumen am nächsten Tag durften sich die Kinder an Diplomen versuchen. Zahlreichen gelang es, ihre Tests zu bestehen und so erhielten sie Urkunden der Brackeler Diplome, der des Deutschen Schachbundes und Examen der Stappenmethode. Vor der Heimreise wurden noch alle Sieger von sämtlichen schachlichen Herausforderungen und nicht-schachlichen Ereignissen geehrt und natürlich die Diplome ausgehändigt.
In den DWZ-Turnieren setzten sich Ruoran (3), Finn (4), Jan H. (2), Mykhailo (2,5), Leon (2,5) und Maximilian M.(2) in ihren jeweiligen Gruppen durch. Die Rallye gewann das Team König mit Jan G., Kalle, Jasmin, Ben He, Mischa und Ben S. Im Kennenlern-Bingo konnte Jansen zuerst seinen Vierling kundtun. Die bereits erwähnten Sieger der Boulder-Challenges wurden auch zu dem Süßigkeitentisch aufgerufen. Für besonders soziales Engagement wurde Jasmin ausgezeichnet.
Kurz danach sank der Einwohnerstand Saarbrückens wieder auf die zuvor bestehende Zahl, da erfolgreiche Kinder mit teils erschöpften Betreuern die Heimfahrt nach Karlsruhe antraten.
So endete die KSF Schachfreizeit 2024 und Karlsruhe empfing uns mit ziemlich mittelmäßigen Wetter später als geplant, aber sicher.
An der Stelle nochmal ein Danke an alle Teilnehmer und Betreuer, dass sie dabei waren und dieses Event zu einem vollen Erfolg gemacht hatten- Es war eine tolle Zeit mit euch, auch wenn ihr ruhig ein wenig leiser werden könntet 😉.