DVM U12 & U14 in Heidelberg – so schaut ihr live zu

Liebe Grüße aus der Jugendherberge in Heidelberg. Ab morgen wird hier die Deutsche Vereinsmeisterschaft, kurz DVM, der U12 und U14 ausgetragen. Ich freue mich darauf, bei meiner vierten DVM eine neue Perspektive zu erforschen und die Kinder betreuen zu dürfen.

Für die Eltern und andere Interessierte gibt es tolle Nachrichten:

Ihr könnt (fast) live euren Kindern zusehen. Denn die Partien werden (mit 15 Minuten Verzögerung) übertragen. Dafür gibt es mehrere Links.

  1. Der zentrale Link der deutschen Schachjugend: DVM U12: Deutsche Schachjugend
  2. Der Link zur Übertragung mit Livekommentar der DSJ: schachjugend – Twitch
  3. Der Link zu chess.com (U14): u14 – Live-Partien – Chess.com
  4. Der Link zu chess.com (U12): u12 – Live-Partien – Chess.com
  5. Der Link zu chessbase: DVM-U12-2024 – live games
  6. Der Link zu lichess (U14): Deutsche Vereinsmeisterschaften 2024 U14 • Runde 1 • lichess.org
  7. Der Link zu lichess (U12): Deutsche Vereinsmeisterschaften 2024 U12 • Runde 1 • lichess.org

Donnerstag, 26.12.2024

Für die Karlsruher Schachfreunde treten in der U14 Jakob Ensslen, Maximilian Müller, Janis Belenki  und Kalle Maier an.

In der U14 spielen Christopher Sun, Leon Tomovski, Kairui Liu, Felix Luft und Panagiotis Xanthopoulos, wobei Felix und Pana sich mit dem Ersatzspielerturnier abwechseln.

Betreut werden die Kinder von DVM-Veteran Andreas Vinke, Team-Mama Sing Sun und BFDler Leonhard Kinsky.

Freitag, 27.12.2024

Runde 1:

In der ersten Runde stand von vorneherein fest, dass wir wegen des Schweizer Systems gegen bessere Teams starten werden, da die U12 an 13 von 20 und die U14 an 11 von 20 gesetzt ist. Somit ging es an Tisch 1 und 3 nach 8:30 Uhr los.

Im Spiel der U14 gegen den SV Erkenschwick 1923 konnte als einziger Janis nach 5 Stunden und 13 Minuten Mariia Bohatyrova, die deutsche Meisterin in der U12w, zur Aufgabe zwingen. In allen anderen Partien wird sorgsam der Mantel des Schweigens gehüllt, sodass wir uns zu den nächsten Runden hinwenden können.

Im Spiel der U12 gegen die Barnimer SF im SV Stahl Finow war es ein komplizierter Spielverlauf, der in eine Schiedsrichterentscheidung mündete, die gegenwärtig immer noch angefochten wird. Aber fangen wir von vorne an: Leon und Kairui verloren ihre Partien, wie auch das DWZ-Gefälle prognostizierte. Felix dagegen hatte einen nominell schlechteren Gegner vor sich, der, wie Andres so schön sagte, ein „schachliches Schwerverbrechen“ beging und seine Dame vor dem König auf der E-Linie platzierte. Es stand also 2-1 für die Barnimer SF. An Brett 1 hatte Christopher eine scharfe Partie, in der beide Spieler schon in der Eröffnung Chancen auf Vorteile hatten. Zum Zeitpunkt des Partieendes seiner Mitspieler bot Christophers Gegner ihm remis – was Christopher sofort annahm. Die Partieformulare wurden wie gewohnt abgegeben und analysiert. Dann nahm das Drama seinen Lauf: Wegen der Sofia-Regel ist es den Spielern nicht gestattet vor Zug 20 ein remis zu bieten bzw. anzunehmen. Da mit dem remis Christopher für den DWZ-Gewinn trotz einem Bauern weniger ekstatisch war,  nahm er das remis an. Dadurch besiegelte er zwar den Verlust des Teams, musste aber kein Mittel- und Endspiel gegen einen nominell stärkeren Gegner verteidigen. Das einzige Problem: Das remis wurde im Zug 19 vereinbart. Nach langem Hin und Her wurde sich dagegen entschieden die Partie zu nullen, was eine Niederlage für beide bedeuten würde. Außerdem stünde in diesem Szenario die Frage im Raum, ob die Barnimer SF dann einen oder zwei Mannschaftspunkte bekommen, da 2 Punkte in einem Vier-Spieler-Spiel nach Fide-Regeln nicht für einen Sieg reichen. Es wurde aber auch nicht für ein remis plädiert – nein (stand jetzt, 17:19 Uhr am Freitag) wurde die Partie als Sieg für den Gegner gewertet. Das ist mir selbst auch nach wie vor völlig unverständlich und wird gegenwärtig mit einem Widerspruch gegen die Schiedsrichterentscheidung angefochten.

Christopher fühlte sich nach diesem obskurem Hin und Her verständlicherweise frustriert und entmutigt, weshalb er in Runde 2 aussetzte.

Runde 2:

Da Janis sein Turmendspiel bis 13:43 spielte, blieb ihm gerade mal eine Dreiviertelstunde, um zu Mittag zu essen und die nächste Runde vorzubereiten. Als dann die Paarungen mit weniger als einer halben Stunde vor Partiebeginn veröffentlicht (und zu diesem Zeitpunkt immer noch wegen der Sofia-Regel diskutiert) wurde, blieb nicht mehr viel Zeit für die Vorbereitung.

Alle Partien der U12 gingen vor dem ersten Partieende der U14 zu Ende.

Leon hielt an Brett 1 remis gegen einen nominell leicht besseren Gegner. An Brett 2 nahm Kairui ein Remisangebot an, was sich hinterher ärgerlicherweise als Gewinnstellung herausstellte. Brett 3 und 4 brachten keine Punktgewinne, sodass das Ergebnis wieder 1-3 lautete. Morgen kann der erste Mannschaftspunktgewinn dann kommen!

In der U14 wurde an Brett 1 mit vertauschten Farben gespielt, weshalb die Liveübertragung für Verwirrung sorgte. Jakob verlor am ersten Brett. Den Punktverlust kompensierte Janis durch einen erneuten Sieg, während sich die Bretter 2 und 4 ohne Sieger trennten. So hat die U14-Mannschaft den ersten Mannschaftspunktgewinn eingefahren.

„War ne absolute Scheißpartie von dir“ habe ich während des Verfassens auf der Couch von einem Betreuer gehört- was für ein Glück haben wir eine spielerisch angenehmere Atmosphäre schaffen können, als ein Team dessen Coach ich aus menschlichen Gründen hier namentlich nicht erwähnen werden.

Besonders erfreulich war gestern Abend und heute morgen die Diskussion über die Aufstellungen, die reibungslos von allen demokratische Zustimmung bekam. Die Einigung von Felix und Pana sich abzuwechseln zeugt von guten Sozialkompetenzen. Außerdem vermitteln wir als Betreuer immer wieder, dass die Teilnahme der DVM für die Kids eine Zeit sein soll, an die sie sich gerne erinnern. Der spielerische Spaß steht bei uns im Vordergrund, sodass die Kinder druckfrei spielen können. Damit verabschiede ich mich für heute aus der Redaktion (dem Essenssaal) und melde mich morgen zur Frührunde wieder.

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